Studien belegen, dass sich Millionen Deutsche einsam fühlen – darunter viele Senioren, aber auch junge Menschen. Die Betroffenen leiden nicht nur emotional, sondern werden auch häufiger krank.

Wer einsam ist, hat das Gefühl, nicht anerkannt, beachtet und gebraucht zu werden. Diese Empfindung hängt nicht unbedingt damit zusammen, ob man tatsächlich allein ist. So kann der eine einsam sein, obwohl er täglich mit Mitbewohnern oder Kollegen zu tun hat, während der andere kaum soziale Kontakte hat und trotzdem glücklich ist. Einsamkeit ist also nicht unbedingt mit der Abwesenheit von Menschen gleichzusetzen, sondern beschreibt eher die Unzufriedenheit mit den bestehenden zwischenmenschlichen Beziehungen. Dieses Gefühl kann nicht nur quälend sein, sondern stellt erwiesenermaßen auch eine Gefahr für die Gesundheit dar.

Wir wollen in Cottbus ein Angebot schaffen, um Einsamkeit zu überwinden.

Für Ihr leibliches Wohl sorgen wir mit Kaffee und Kuchen, den Sie für einen kleinen Obolus erwerben können. Wir bieten verschiedene Spiele (Rommee, Rummycub, Skyjo) an, an denen Sie sich gern beteiligen können. Wenn Sie eine Idee haben, was Sie gern unternehmen wollen, dann bringen Sie diese mit. Vielleicht finden wir Gleichgesinnte, die gemeinsam etwas unternehmen wollen.

Das Angebot richtet sich an Alle: Frauen und Männer, Junge und Ältere.

Das Cafe der Begegnung ist eine Gemeinschaftsaktion der Selbsthilfekontaktstelle REKIS Cottbus, des Frauenzentrum Cottbus und des Pflegestützpunktes Cottbus.

Für Rückfragen erreichen Sie Angelika Koal, die Koordinatorin der Selbsthilfekontaktstelle Cottbus unter der Rufnummer 0355/543205.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie um Voranmeldung unter Tel: 0355/543205

E-Mail: kontakt@selbsthilfe-cottbus .de

Selbsthilfe-anders als Du denkst

Eine Insiderin erzählt

Ich bin Angelika Koal, verheiratet und habe einen Sohn, eine Tochter und drei Enkelsöhne.

Als Bauingenieurin leitete ich 15 Jahre ein Trockenbauunternehmen mit durchschnittlich 50 Beschäftigten.

Danach kam ich als Quereinsteigerin in die Selbsthilfekontaktstelle REKIS Cottbus. Ich gebe zu, dass ich vorher von Selbsthilfe nur in Filmen gehört und gesehen hatte. Insofern hatte ich die Vorstellung, dass in Selbsthilfegruppen nur gejammert und gelabert wird.

Ich habe in den zurückliegenden Jahren viele Menschen in schwierigen Lebenssituationen, mit Krankheit, in persönlichen Lebenskrisen oder von Einsamkeit betroffen getroffen.

In den 136 verschiedenen Selbsthilfegruppen, die es in Cottbus gibt, habe ich Begegnungen mit Personen gehabt, die sich aus tiefen Tälern wieder herausgearbeitet haben.

Für mich besteht die Kraft der Selbsthilfe im Verständnis füreinander und in der gegenseitigen Unterstützung. Zu merken, dass man nicht allein mit seinem Problem ist, war auch für mich in schwierigen Situationen sehr hilfreich.

Mit den Selbsthilfegruppen konnte ich viel erleben und neue Dinge ausprobieren,

Können Sie sich vorstellen, dass eine Kräuterwanderung mit Rollstühlen auf einer Wiese geht? – Die Selbsthilfegruppe Multiple Sklerose hat mir genau das gezeigt.

Mit der Schlaganfallgruppe haben wir den Kohlebagger im Tagebau besucht und die Gruppenmitglieder haben es geschafft, dass alle dorthin mitkommen konnten, trotz teilweise erheblicher körperlicher Beeinträchtigungen. Welch ein schönes Gemeinschaftsgefühl!

Ich habe eine tolle Aufgabe. Ich darf diese Gruppen begleiten und an Ihren Ideen, Erlebnissen und Erfolgen teilhaben.

Durch meine Erfahrungen möchte ich Sie ermuntern:

„Probieren Sie es aus, Selbsthilfe ist mehr als ein Stuhlkreis und anders als Du denkst.“

Angelika Koal

Koordinatorin der Selbsthilfekontaktstelle REKIS Cottbus

Die Arbeit der Selbsthilfekontaktstelle REKIS Cottbus wird durch die GKV und die Stadt Cottbus gefördert.

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