Wer über Sucht spricht muss auch über Drogen sprechen!
Es gibt sehr viele Mittel, aus deren Gebrauch eine zwanghafte Abhängigkeit, Sucht, entstehen kann! In der Öffentlichkeit wird vor allem die Abhängigkeit von illegalen Drogen, Alkohol und Medikamenten zum Thema gemacht. Als Krankheit ist in der Tat aber nur die Abhängigkeit von diesen Stoffen anerkannt!
- Was aber ist mit Spielsucht?
- Kaufsucht?
- Arbeitssucht?
- Fernsehsucht?
Auf den ersten Blick sind diese Süchte nicht sofort als süchtige Verhaltensweisen von Menschen, schon gar nicht von Kindern und Jugendlichen, zu erkennen. Aber auch sie können ebenso zur Gefahr für die Lebensbewältigung werden wie stoffliche Suchtmittel und genau so zerstörerisch sein! Oftmals erscheint es dem Betroffenen zunächst so, als bringe das Suchtmittel Erleichterung, Entlastung in einer schwierigen Situation. Nach einiger Zeit muss leider festgestellt werden:
"Nicht ich habe die Droge (unter Kontrolle), sondern das Mittel hat mich!"
- Wie entstehen nun Süchte?
- Warum wird ein junger Mensch drogenabhängig?
- Warum wird ein Familienvater Alkoholiker?
- Warum ist die Nachbarin tablettenabhängig?
- Warum raucht der Heranwachsende, der Freund, die Freundin, obwohl sich oftmals alle den Gefahren bewußt sind?
In Selbsthilfegruppen kann man diesen Gefahren besser begegnen, kann in schwierigen Situationen die Erfahrungen kennenlernen, dass das Zusammentreffen mehrerer belastender Faktoren den Einstieg in den Drogenkonsum begünstigen kann.
Hier einige Erkenntnisse über:
1. Haschisch und Marihuana
Die Wirkung variiert von Mensch zu Mensch, von Situation zu Situation!
Die Palette reicht von wohligem Behagen über Verstimmung bis zu Angstzuständen.
Antriebsverlust ist ebenso möglich wie Ruhelosigkeit.
Es kommt bei längerem Gebrauch zur psychischen Abhängigkeit, Depression und
Verwirrungszustände können auftreten.
2. LSD
Ein synthetischer Stoff. Hochgefährlich weil gravierende Veränderungen in der Wahrnehmung und im Erleben, Halluzinationen, Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, eintreten können.
Das Spektrum reicht von einer prächtigen Phatasiewelt bis zu Angst- und Horrorvorstellungen.
3. Heroin (Opiate)
In der Drogenszene das am weitesten verbreitete Opiat. Es wird in die Vene gespritzt, durch die Nase geschnupft oder inhaliert.
Die Wirkung ist stark betäubend. Schmerz, Leeregefühle, Sorgen, Unwillen, Angst werden kurz nach Einnahme zugedeckt. Ein spürbares Hochgefühl steigert das Selbstwertgefühl und führt zu völlig falschen Reaktionen.
4. Kokain
Als weißes Pulver auf dem Markt wird es gesnieft, gespritzt, geraucht.
Das zentrale Nervensystem wird geschädigt. Nervenzellen werden betäubt und macht sie gegen Reize unempfindlich. Es wirkt anfangs enthemmend, später ist man angespannt, müde, mißmutig.
Man wird abhängig! Verfolgungswahn und Halluzinationen sind die Folge. Bei Überdosierung besteht die Gefahr tödlicher Atemlähmung.
5. Designerdrogen
Sythetische Herstellung. Die Droge führt zur seelischen Abhängigkeit, körperlichen Schwäche.
Die Rauschdauer, die Intensität birgt durch die ungewisse Zusammensetzung ein hohes Risiko für akute Vergiftungserscheinungen.
6. Alkohol
In größeren Mengen, im Rausch, entsteht oft eine gereizt-aggressive Stimmung.
Andauernder Alkoholmißbrauch hat die Schädigung der inneren Organe, die Beeinträchtigung der Gehirnfunktion und des Nervensystems, Persönlichkeitsveränderungen, das Nachlassen der Konzentrations- und Gedächtnisleistung zur Folge.
Im fortgeschrittenen Stadium entstehen Wahnvorstellungen und Delirien.
7. Medikamente
Schmerzmittel aller Art lindern Schmerzen, regen an, täuschen angenehmes Körpergefühl vor. In mißbräuchlich hohen Dosen kann eine Art Rauschzustand entstehen. Längere Einnahme bei gesteigerter Dosis führt zu einem Umkehr-Effekt.
Bei längerem Mißbrauch erfolgt oftmals eine starke körperliche und seelische Abhängigkeit. Vergiftungen im Körper führen zu schweren Organschäden.
8. Nikotin
In kleinen Dosen führt Nikotin zur Anregung der Hirntätigkeit. Bei hoher Einnahme werden Nerven gelähmt, Blutgefäße verengen sich, beeinträchtigt wird die Blutversorgung aller Organe.
Nikotin ist für Heranwachsende besonders schädlich, weil die Verengung und Verkalkung von Blutgefäßen im jugendlichen Alter zu erheblichen Störungen führen kann.
Herzkranzgefäße werden durch Durchblutungsstörungen geschädigt, die Selbstreinigung der Luftwege wird verhindert mit der Folge chronischer Bronchitis und Erhöhung des Krebsrisikos.
Die Arbeit der Selbsthilfekontaktstelle REKIS Cottbus wird durch die GKV und die Stadt Cottbus gefördert.